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Gedichte

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Gedichte können uns betroffenen Familien helfen unsere schwierige Situation zu verstehen und emotional zu verarbeiten. In diesem Sammelthread können wir relevante Gedichte/ Links posten und besprechen.

Der Pfad ans Ende der Welt
Von M. Skjel bred, Norwegen

Wir meinten wir könnten bis ans Ende der Welt sehen
und wüssten wie die Zukunft wird
als das Leben plötzlich vom Weg abbog
und einen gewundenen und unwegsam Pfad einschlug.
Dort versperrten steile Berge alle Seiten,
da sagtest du leise "wir können ja klettern"
Wir folgtem dem Kletterpfad langs steilen Abgründen
und keiner von uns traute sich in die Tiefe zu schauen.

Jetzt sind wir dem steilen, engen Pfad
mit Abgründen auf beiden Seiten schon viele Jahre lang gefolgt.
Es kann schon mal sein, dass wir die andere beneiden, deren Weg eine gerade flache Landstrasse ist.
Es sieht so leicht aus, aber man weiss ja nie,
der Kletterpfad ist mit der Zeit zu unserem geworden.
Es ist der Pfad den wir bekommen haben, es hilft ja nichts
den glatten Weg der Anderen mit dem Blick zu verfolgen.

Und wir haben gelernt nicht traurig zu sein
ueber das reiche Blütenpracht entlang des geraden Weges.
Weil auch Blüten entlang unseres Pfades wachsen
und die Freude darüber ist gleicher massen gross.
Ja, vielleicht sogar grösser, da sie so selten sind,
man muss genau hinsehen um sie zu entdecken.
Sie wachsen oft versteckt unter verwelkten Blättern
Aber sie duften besonders stark an guten Tagen.

Selbst wenn üble Zeiten kommen
wenn sich unser Pfad schwierig und Steil anfühlt.
Aber er hat uns gelernt dass auch hier Blüten wachsen,
sowohl Schlehdorn und Heckenrose.
Und nichts in der Welt ist so schön wie Heckenrosenblüten in der Mittsommernacht.
Und wenn wir zusammen sitzen können wir fühlen dass auch unser Pfad zum Ende der Welt führt.


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